Ein Abstecher in die Niederlande
Henk van Dijk und Judith Alberts vom Ruska- und River-Gestüt hatten zu einem Tag der offenen Tür am 14. September 2019 eingeladen und für uns stand gleich fest: Da fahren wir hin – ist es doch schon, man kann sagen, Jahrzehnte her, wo wir ihre Cs und Cobs zuletzt gesehen haben.
Der Empfang fand auf einem riesigen Milchviehbetrieb in der Nähe von Henks Domizil statt, wo Kaffee, Limo und Kuchen gereicht wurden. Gut 30 Welsh-Enthusiasten hatten sich eingefunden, darunter auch fünf IGler, und nach einer kurzen Begrüßung und Bestaunen eines holländischen Milchwägelchens, natürlich gezogen von einem Welsh C, überreichte uns Henk eine ausführliche Beschreibung der Tiere, die wir nun sehen sollten. Wir begaben uns wieder zu unseren Autos und der erste Stopp war Weide Nr. 1, wo wir die jungen Hengste River Bonnie Prince Charley, 4j. C-Hengst v. Parc Sir William, sowie die Cobs Ruska Andreas, 2j. v. Rhencullen Playboy und Ruska Joshua, 1j. v. Nebo Jonsi, bewundern konnten.
Beeindruckend Weide Nr. 2 – eine riesige Fläche, umgeben von Wassergräben, und darauf die Ruska/River-Herde von drei Welsh Cob- und drei Welsh C-Stuten jeweils mit Fohlen bei Fuß sowie eine gedeckte Stute. Kein alltäglicher Besuch für die Tiere, unsere Truppe – da zog man es doch vor, zunächst einmal in wildem Galopp davonzustürmen. Aber dann siegte doch die Neugier und wir durften die Ruska/River-Damen auch einmal aus der Nähe betrachten. Auffällig die Dunkelbraune Ruska Afina, 6j. v. Ruska Ambrose. Henk bewies einmal mehr, dass ihm in puncto Abstammung keiner so schnell was nachmacht, er konnte jedes Tier ausführlich beschreiben.
Nebenan, auf Weide Nr. 3 sechs weitere, z.T. auch junge Stuten, alle selbst gezogen. Der Rückweg führte uns noch zu dem Stall, wo die drei Hengste, ein C und zwei Cobs standen. Henk ließ es sich nicht nehmen, jeden Hengst herauszuholen und im Roundpen zu präsentieren. Zunächst den C-Hengst Neuaddparc Master Class vom bekannten Moorcroft The Master. Rhencullen Playboy, ein Rapphengst von Ruska Mab Y Brenin durfte auch seine Runden drehen und zuletzt der auffällige Fuchshengst Ruska Ambrose, auf den wir schon im Stall ein Auge geworfen hatten, da er durch seinen wunderschönen, vom Welsh-Adel gezeichneten Kopf, direkt auffiel. Auch draußen, im Roundpen, wurden wir nicht enttäuscht. Ambrose strotzte vor Bewegungsdrang und zeigte, welche Bewegungsqualität in ihm steckt.
Bevor wir wieder die verhältnismäßig weite Heimreise antreten mussten, trafen wir uns noch einmal auf ein Bierchen bzw. gekühltem Wasser – was gut ankam, da der Tag doch recht warm war – auf dem Bauernhof zu einem kleinen Plausch. Dann hieß es leider Abschied nehmen, von den Welsh, der schönen Gegend und dem urtümlichen Holland.
Vielen Dank an Henk und Judith (die leider nicht mit dabei sein konnte) für die schönen Stunden bei euch!
Text u. Fotos: F. Rosenthal