Das war die 43. Bundesschau!

43. Bundesschau in Ostbevern – Altbewährtes und neu Erprobtes

Einiges war neu an dieser Bundesschau: Das Orga-Team hielt sein Debüt, der bisherige Stamm-Termin war nach hinten verlegt, der Caterer ausgetauscht, die Zuchtschau auf einen gemeinsamen Ring verlegt worden und auch das beliebte Satteltrabrennen erlebte nach vielen Jahren eine Neuauflage.

Sport

Schon am Freitag startete die größte deutsche Veranstaltung für Welsh Ponys, Cobs und deren Partbreds mit Prüfungen für Reiter, Fahrer und speziell für Junioren ausgeschriebenen Prüfungen. Die Geländestrecke erhielt viel Lob für abwechslungsreiche und „lebensnahe“ Hindernisse.

Der Samstag gehörte ganz allein den Sport-Teilnehmern. Dressurprüfungen bis zur Klasse A*, Hunterprüfungen und die Freizeitfahrergelände- und –hindernisprüfung gehörten sicher zu den Highlights. Bereits am Nachmittag stand der diesjährige Freizeitfahrerchampion fest. Der Sieg der Freizeitfahrervielseitigkeit und somit der Titel ging an Amelie Nösler und ihren Welsh Cob Llanwen Mellten (Sek. D v. Menai Firework).

Viele der Prüfungen an diesem Tag zählten schon für verschiedene Kombi-Wertungen, wie z. B. das Dressur- oder Springchampionat, die Freizeitreitervielseitigkeit oder die Welsh Trophy, und so wurden nach jeder Prüfung die Ergebnisse mit Spannung errechnet und verglichen.

Erst am Sonntagnachmittag standen viele der Championats-Wertungen fest und schließlich durften sich Sophia Schütte und Maddox (Welsh B v. The Braes My Mobility) mit einem komfortablen Vorsprung Siegerin des Springchampionats 2019 nennen! Das Paar zeigte bei nahezu allen Starts ihre aufeinander abgestimmte Harmonie und platzierte sich mit einem Sieg in einer der A-Dressuren auch noch auf dem 3. Platz des Dressurchampionats! Dressurchampion 2019 wurde Zoe Fröhlich mit dem Partbred Minerva Nandino (v. Seven Mountain Nolan) vor Carla Miekus und Ochtenhusen’s Great Gangster (Pb v. FB Gangster). Beide Reiterinnen konkurrierten auch in der Junior Trophy, in der Zoe Fröhlich ebenfalls die Nase vorn hatte, Leni Sahs auf Chery Jamiro (Sek. D v. Pentrefelin Jake) zweite wurde und Carla Miekus mit ihrem zweiten Pferd, der bewährten Thalia (Pb v. Timberland) auf dem dritten Platz rangierte.

Die große Welsh Trophy, eine Kombi-Wertung für das vielseitigste Pony aus Zucht und verschiedenen Sportbereichen, ging zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder an ein Fahrpferd: Llanwen Mellten und Amelie Nösler zeigten sich in allen Teildisziplinen erfolgreich. Der Cob-Wallach sicherte sich unter anderem den Sieg seiner Klasse auf der Zuchtschau und siegte so mit nur 1,12 Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Con Solido (Reiterin Anja Mertens) und der Dritten Epona Thalia, die mit einer spektakulären Trabaktion beim sonntäglichen Satteltrabrennen unter ihrer Reiterin Alica Tschoepke den zweiten Platz belegte. Den Start-Ziel-Sieg mit deutlichem Abstand holte sich bei diesem Rennen, das unter dem Jubel der Zuschauer ausgetragen wurde, jedoch Pia Wieczorek auf Ponyland Welcome (Pb v. Holsteins Wilano), die sich zuvor in einigen Springprüfungen platzieren und die Freizeitreitergeländerüfung zum Auftakt am Freitag direkt mit nur 4,25 Strafpunkten vor Anja Mertens und Con Solido (Sek. B v. Courage) gewinnen konnte. Drittplatzierte im Gelände war Gemma Niehues-Derikartz mit Kayermerdin Little John (Sek. D v. Neuaddparc Black Diamond). Diese Grundlage verschaffte diesen beiden Paaren beste Aussichten und das Rennen um den Titel des Freizeitreiterchampions blieb spannend, denn auch die Freizeitreitergehorsamsprüfung entschied Anja Mertens für sich, während Gemma Niehues-Derikartz sich mit Rang 2 zufriedengeben musste. Und so hieß schließlich der Freizeitreiterchampion 2019 Anja Mertens auf Con Solido! Auf dem Treppchen folgten ihr Gemma Niehues mit Kayermerdin Little John und Alica Tschoepke mit Epona Thalia.

Ehrungen

Auch in diesem Jahr konnten wir auf der Bundesschau den Ehrenpreis für besondere Verdienste für die IG Welsh und die Rasse Welsh verleihen: Hermann Schmitt, Gründungs- und Ehrenmitglied der IG Welsh nahm die Welsh Pony-Statuette von der 1. Vorsitzenden, Frau Gemma Niehues-Derikartz, entgegen. Bis heute prägt die Zucht der Fam. Schmitt (Präfix Palatinate) erfolgreich die deutsche Welsh-Szene und wir schätzen uns glücklich, dieses Fachwissen und Engagement bis heute in unseren Reihen zu wissen.

Der Samstagabend lud alle zum traditionellen Züchterabend ein. Nach dem reichhaltigen Buffet konnte die 1. Vorsitzende eine weitere Ehrung vornehmen: Für den jeweiligen Klassensieg auf der diesjährigen Royal Welsh Show wurden den Familien Blümle und Spiekermann mit Blumen und Schärpen gratuliert. Mit einem selbstgedichteten Lied lud Simone Vorhagen den ganzen Saal zum Mitmachen ein.

Zucht

Am Sonntag ging es in aller Frühe los. Bei über 140 Nennungen für die Zuchtklassen, hieß es einen straffen Zeitplan einzuhalten. Mr Simon Bigley (Llanarth, UK) und Frau Ilka Rosenthal (Chery) richteten gemeinsam auf einem Ring die Zuchtklassen, während Frau Claudia Clausnitzer (Tewdwr, D) auf dem 2. Ring die erstmalig auf der Bundesschau ausgetragene Gebrauchsklasse, die Wallache und die Veteranen, nebst dem beliebten Junior Handling und der Führzügelklasse richtete.

In den Jugendklassen überzeugte die dänische C-Stute Fjordglimt Mary Ellie (v. Synod Request) mit gewaltigem Gang und starkem Fundament und holte sich den Titel des Bundesjugendsiegers vor der aus Österreich angereisten jungen Cob-Stute MBS Viva la Vida (v. Glantraeth The Dominator). Dass sich die weite Reise aus dem ca. 1.000 Kilometer entfernten Wien wirklich gelohnt hatte, zeigte Markus Bauer mit dem Bundesfohlensieger MBS Cashman (v. Felinmor Triple Crown). Der bunte Fuchs sicherte sich den Sieg vor dem elastisch trabenden Fohlen der Sektion C, Ponyland Scarlad (v. Synod Request) aus der Zucht und dem Besitz von Fam. Wieczorek, Norddeich.

Auch in diesem Jahr freute man sich über Besucher und Teilnehmer aus allen Teilen der Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland. Alle Klassen waren durchweg mit erfreulicher Qualität besetzt und machten die Entscheidungen spannend.

Die Tiere im Endring um den Titel des Bundes-Gesamtsiegers bestachen allesamt durch phantastischen Typ und sorgten für großen Beifall bei ihren Einzelvorstellungen. Bei den Welsh Cobs hatte der Royal Welsh Sieger Aleanto Gambler, der von Thomas Jones (Menai) professionell in Szene gesetzt wurde, für Gänsehautmomente gesorgt. An seiner Seite stand Ring Rosebud, selbst in jungen Jahren auf der Royal Welsh erfolgreich und Tochter von gleich zwei Royal Welsh Siegern, aber auch die Welsh C-Stute Fjordglimt Lady Gaga war bereits hoch erfolgreich (u. a. Bundesgesamtsieger 2015) und wird stets von der Konkurrenz bewundert und gefürchtet gleichermaßen. Die Partbred-Stute Lordinja stand für das moderne Reitpony mit hervorragendem Antritt und Familie Siemers hatte gleich zwei Eisen im Feuer: Den jungen A-Hengst Silver Lion, der mit sehr guter Knochenstärke und Adel selbstbewusst posierte und den erfahreneren Welsh B-Hengst Störtebekers Dorkas, der auf der International Show in Dänemark 2015 Sieger der B-Hengste und Overall Reserve Champion Sec. B war.

Für die Zuschauer ein Genuss, doch für die Richter eine schwierige Entscheidung bei solch absolut hochklassiger Auswahl! Die Spannung minderte sich nicht im Geringsten, als verkündet wurde: Reserve-Bundesgesamtsieger ist Aleanto Gambler (v. H-S Lord Thomas) aus der Zucht und in Besitz der Familie Heinz Spiekermann, Bochum. Umso größer war die Anspannung, die von Inka und Stephan Siemers im Ring abfiel, als Störtebekers Dorkas (v. Breeton Dai; B: Stephan u. Enno Siemers, Leybuchtpolder) die Schärpe für den Bundesgesamtsieger um den Hals gelegt wurde.

Wir gratulieren allen Siegern und Platzierten! Ein herzlichen Dankeschön an alle Helfer, Sponsoren und Teilnehmer – wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Text: Christina Huke
Fotos: R. Rosenthal, U. Schreckenhöfer,
V. Hesen, H. Blümle,
P. Bollack, A. Strüber

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