Für die 41. Bundesschau trafen sich die Welsh-Freunde aus der gesamten Republik und aus Österreich diesmal in der Mitte Deutschlands. Die Agrar GmbH Crawinkel in Thüringen stellte ihre weitläufige Anlage zur Verfügung, so dass drei Tage beste Bedingungen für die sportlichen Wettbewerbe im Gelände, über Hindernisse oder in der Dressur geboten werden konnten. Dass fast alle Regionalgruppe vertreten waren, konnte man beim Züchterabend am Samstag feststellen. Musikalisch begleitet, marschierten alle Gruppen einzeln ein. Bevor das Buffet eröffnet wurde, begrüßte Dr. Klaus Spengler die Anwesenden und überreichte Heinz Spiekermann den Ehrenpreis der IG Welsh für besondere Verdienste für die Rasse Welsh. Die Regionalgruppe Sachsen-Thüringen hatte sich für den Samstagabend etwas Besonders ausgedacht und rief zu einem Länder-Wettkampf in verschiedenen Disziplinen, den das Team aus dem benachbarten Hessen unter Einsatz aller Möglichkeiten gewann.
Die traditionell sonntags stattfindende große Zuchtschau wurde von den Richtern Mrs Sandy Goodwin (Tame Valley, UK), Carl Trock (Valhalla’s, DK), Henk van Dijk (Ruska, NL) und Joachim Völksen (IG Welsh, D) gerichtet. Knapp 130 Ponys aller Sektionen waren für die Zuchtklassen gemeldet, die morgens mit den Jugendklassen begannen.
Bundesjugendsieger über alle Sektionen wurde der bereits international hoch dekorierte einjährige Hengst Aleanto Gambler (Welsh D v. H-S Lord Thomas, Z. u. B. Heinz Spiekermann, Bochum) vor der ebenfalls einjährigen Stute Meisterhof’s Rizzoli (Welsh D v. Trevallion Harry Potter, Z. u. B. Fam. Nutz, Teisendorf).
MBS Josephine (Welsh A v. Silver Lion, Z. u. B. Markus Bauer, Hirtenberg, AUT) ließ mit raumgreifendem, freiem Gangwerk die Konkurrenz bei der Auswahl des Bundesfohlensiegers hinter sich. Über den Reservesieg freute sich Familie Spengler aus Niedenstein mit ihrem Bergtor Maquiavelli (Welsh D v. H-S Major Tom). Doch das sollte nicht die einzige Schärpe bleiben, die Klaus und Regina Spengler an diesem Tag mit ihren selbstgezogenen Pferden holten.
Die internationale Jury hatte die Qual der Wahl aus durchweg qualitätsvollen Bundessiegern und Reservesiegern aller Sektionen den Tagessieger auszuwählen: Die in auffälliger Sonderlackierung daher kommende Lillyfee (Partbred v. Garfield, B. Lisa-Marie Hoffmann, Markvippach) begeisterte das Publikum mit ihrem eindrucksvollen Gangwerk. Und auch der 16-jährige Quadriga’s Gary (Welsh C v. Synod Grouse, B. Peter John, Ruttersdorf) zeigte mit spektakulärem Trab noch einmal, was ihn in dieser Saison so erfolgreich gemacht hat. Die Bundessiegerin der Sektion A, KAI Chelesa (v. KAI Caruso, B: Mario Anker, Ebbs, AUT), war bereits 2014 in Ostbevern Reserve-Bundesgesamtsieger und gab auch in diesem Jahr eine gekonnte Vorstellung. Der Vertreter der Sektion B hieß Nilanthoeve’s Zippo (v. Cadlanvalley Goldstar). Der 7-jährige Palominohengst blickt bereits auf zahlreiche Siegertitel (u. a. Körung in Ermelo, NL) zurück. Und nun kann er sich mit einem weiteren schmücken – Reserve-Bundesgesamtsieger 2017 hieß es am Ende des Tages für ihn und seinen Besitzer Norbert Büscherhoff aus Neuendeich.
Die 10-jährige Cobstute Bergtor Welsh Madleen (v. Menai Firelight) überzeugte mit viel Stutentyp und groß angelegtem Bewegungsablauf und sicherte sich sowohl den Wilhelm-Heinrich-Hüggenberg-Gedächtnis-Pokal für den besten Welsh Cob, als auch den Titel Bundesgesamtsieger 2017.
Sprecher Bruno Six machte den Sportteil zu einem besonderen Genuss. Kurzweilig und fachlich fundiert kommentierte er die einzelnen Ritte und gab so den Zuschauern einen Einblick in die Benotung durch die Richter.
Über alle drei Tage kämpften die Teilnehmer um begehrte Titel. Doch allen Voran stand die gemeinsame Freude an der Rasse. Besonders hervorgehoben werden soll, dass in allen Wettbewerben zahlreiche Jugendliche und Kinder starteten, die zwar teilweise gegen Erwachsene antraten, jedoch mit eigenen Wertungen die entsprechenden Championate unter sich ausmachten. So ist das erfolgreichste Pony in Zucht und Sport und somit Sieger der Welsh Trophy der Fuchswallach Con Solido (Welsh B v. Courage) mit seiner Reiterin Anja Mertens. Die Junior-Trophy jedoch gewann die 13-jährige Karla Miekus mit ihrer Welsh-Partbred-Stute Thalia (v. Timberland). Sowohl Anja Mertens, als auch Karla Miekus konnten jeweils die Vielseitigkeit, bzw. die Junior-Vielseitigkeit für sich entscheiden, was ihnen einen entscheidenden Punktevorsprung vor der Konkurrenz im Kampf um die jeweiligen Trophys verschaffte. Anja Mertens und Con Solido sicherten sich außerdem die Deutschlandschärpe als Sieger des Dressurchampionats, während Karla Miekus die Schärpe für das Springchampionat nicht mehr aus der Hand gab.
Das Fahrchampionat ging auch in diesem Jahr an Amelie Sievers und ihren Welsh Cob Llanwnen Mellten (v. Menai Firework). Sie gewann alle Teilprüfungen (Freizeitfahrereignung, Hindernisfahren und Gelände) mit harmonischen und nahezu fehlerfreien Umläufen, so dass sie alle anderen Gespanne auf die Plätze verwies.
Bei der großen Abschlussparade wurden alle Sieger und Champions aus Zucht und Sport feierlich zur Nationalhymne geehrt, bevor man sich auf den zum Teil sehr weiten Heimweg machte.
Wir danken allen Sponsoren und Helfern – denen im Vordergrund und auch denen, die als fleißige Heinzelmännchen im Hintergrund geholfen haben, vor allem aber Sonja Kaiser und Kay Wassermann für ihren unermüdlichen Einsatz vor und nach der Schau und in der Meldestelle.
Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie hier.
Text: Christina Huke
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