Bereits zum 55. Male fand am 23. April 2016 die Lampeter Stallion Show in Llanllyr, Talsarn statt. Glücklicherweise blieb das vorhergesagte Sturmtief aus und die Show konnte bei strahlendem Sonnenschein stattfinden.
Von den 510 Nennungen aus dem gesamten Königreich sicherten sich die Lokalmatadoren Dafydd und Sian Morris (Friars/Neuaddparc Gestüt) unter dem Richter und Präsidenten der Veranstaltung, Mr William Lloyd (Geler Gestüt), den Titel des Overall Supreme Champions mit ihrem 6-jährigen C-Hengst Moorcroft Master Tom.
Dafydd Morris wurde im Jahr 2012 das erste Mal auf Master Tom aufmerksam, als er selbst die Royal Welsh Show richtete. Er kürte ihn zum Jugendchampion und fragte den Züchter, Mr Robert Howard, ob er ihm den Rapphengst nicht verkaufen wolle. Zunächst wurde nichts daraus, doch im darauffolgenden Sommer konnte Mr Morris den rein auf Synod-Blutlinien gezogenen Hengst schließlich doch erwerben.
Der Vater von Master Tom ist kein geringerer als Moorcroft The Master, der die WPCS Sire Ratings die letzten drei Jahre anführt. Synod William taucht dreimal als Urgroßvater auf, der vierte Urgroßvater ist Synod The Messiah, der wiederum von Synod William stammt.
Moorcroft Master Tom wurde nicht viel ausgestellt, wurde aber bereits letztes Jahr Champion auf der National Pony, South of England und der Cheshire County Show. Sein erstes Hengstfohlen, Neuaddparc Roberto Black, erzielte den Top-Preis auf dem Brightwells Cob Sale 2015.
Reserve Supreme Champion wurde der 9-jährige Welsh Mountain-Hengst Criccieth Jaffa. Der Schimmel aus dem Besitz von Kevin und Christopher Davies vom Eppynt Gestüt, Builth Wells ist zu 100 % Revel-gezogen, darunter fünf Linien, die auf Revel Joain und ihre Schwester Revel Jewel, die Royal Welsh Championess von 1962, zurückgehen. Es tat gut, das Eppynt Gestüt nach dem Verlust des Royal Welsh und Lampeter Champions Eppynt Skyline wieder ganz vorne zu sehen.
Das Thistledown Gestüt war auch in diesem Jahr unschlagbar. Zum dritten Mal in Folge ging der Championtitel der Sektion B an Mr Sandy Anderson, dieses Mal mit dem 7-jährigen Schimmelhengst Thistledown Breeze Up. Sein Stammbaum ist durchaus einen Blick wert, finden sich doch unter seinen illustren Vorfahren auch Blutlinien wie Coed Coch, Downland, Criban, Gredington, Chirk, Brockwell und Belvoir – alles Namen aus der Entstehungszeit dieser Rasse.
Reserve Champion der Sektion B wurde die Jährlingsstute Waxwing Glisten. Die Australierin Jane Newton hatte sie als Fohlen erworben und beließ sie vorerst auf dem heimischen Waxwing Gestüt in Schottland, damit sie vor ihrem Flug nach Down Under in Großbritannien Showerfahrung sammeln konnte. Alleine der Flug für Glisten dürfte mindestens £15,000 (ca. 20.000 EUR, Anm. d. Übers.) kosten. Als die Nachricht über den Erfolg der kleinen Palominostute die Besitzerin nur Minuten nach dem Verkünden des Richterurteils erreichte, antwortete sie sofort, dass sie direkt den Flug zur Royal Welsh buchen würde, um Glisten dort selbst zu sehen. Im Overall Jugendchampionat musste sie sich allerdings der 3-jährigen
Llwynhywel Lady Camilla (Welsh Cob v. Crugybar Mabon Mai), vorgestellt von Jack Bowerman und in Besitz der Evans Familie (Llwynhywel Gestüt), geschlagen geben. Einige werden sich an Lady Camilla erinnern als das Fohlen, welches vor drei Jahren von Camilla, der Herzogin von Cornwall (und Gattin von Prince Charles, dem Prince of Wales), bei ihrem Besuch auf der Royal Welsh Show so ausführlich bewundert wurde.
Die braune Cobstute zeigte sich mit ebenso viel Stutentyp wie Ganggewalt und ließ im Championat der Sektion D alle erwachsenen Hengste und gestandenen Show-Größen hinter sich und sicherte sich auch diesen Titel. Lady Camilla ist eine sehr vielversprechende Jungstute, wie all jene, die einen solchen Erfolg in 55 Jahren Lampeter-Showgelände verbuchen konnten.
Die Sieger der Cob Hengst-Klassen waren Thorneyside The Marksman für Mittel-Wales, Brynithon A-Hab für Nord-Wales, Brynithon The Director für Süd-Wales und Powysvalley Mr Harry für „Außerhalb von Wales“. Letzterer wurde außerdem Champion aller Hengstklassen.
Die Fahrklassen waren nicht sehr reichlich bestückt, doch der Champion, der Sektion A-Hengst Senny Kendal von Clare Granger und George Mitchell, hat bereits bei vielen Gelegenheiten bewiesen, dass er kaum zu schlagen ist und holte auch hier den Titel des Supreme Driving Champion.
Großen Zuspruch fanden die Reitklassen unter Ausstellern und auch Zuschauern. In zwölf gerittenen Klassen wurden zahlreiche Tiere vorgestellt, doch auf die Welsh Cob-Stute Abergavenny Valmai, geritten von Claire Parsons, ist stets Verlass. Sie setzte nicht einen Huf daneben und gab eine perfekte Vorstellung, so dass sich beide Richter absolut einig waren, sie als Supreme Ridden Champion zu küren. Valmai kann bereits zahlreiche bedeutende Titel wie u. a. Royal Welsh Ridden Champion und Overall Ridden Supreme bei den letztjährigen National Championships vorweisen.
Text: Dr Wynne Davies
Frei übersetzt von Christina Huke
Fotos: Dr Wynne Davies, Pauline Jones
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